Status Quo: Für die ersten neun Monate 2023 verbuchten die Unternehmen im Auftragseingang ein Minus von ca. 14 Prozent zum Vergleichszeitraum 2022. Sowohl im Inland (minus 12 Prozent) als auch aus dem Ausland (minus 16 Prozent) sind die Rückgänge zweistellig. Die Euro-Länder (minus 18 Prozent) und die Nicht-Euro-Länder (minus 14 Prozent) hielten sich dabei annähernd die Waage. Ein adäquates Bild gibt auch die Drei-Monats-Betrachtung (07-09 2023) wieder, hier sanken die Aufträge um real 15 Prozent zum Vorjahr. Die Inlandsbestellungen gingen um ca. 12 Prozent zurück und die Auslandsorders lagen um 16 Prozent unter Vorjahreswert.1) Was die konjunkturellen Aussichten angeht, gibt es weitere ausreichende Indikatoren, außer der eigenen BWA oder dem direkten Feedback z.B. der Vertriebsmannschaft, die genaue Informationen vom Point of Sale mitbringt, die auf eine schwierige Situation deutlich hinweisen, so u.a. auch der Beobachtung der Preissituation am Ölmarkt, wo sich trotz Förderkürzungen der OPEC der Preis um ein viertel verringert hat. Auch die künftigen Aussichten scheinen nicht rosig, denn einige Analysten / Ökonomen schätzen, dass sich Wirtschaft und Gesellschaft für die 2030-er Jahre mit deutlichen deflationären Einflüssen auseinandersetzen muss, analog einer möglichen Great Depression 2.0, ausgelöst durch Schulden, Disruptionen und Demografie.2) Was gilt es zu tun? ANTIZIPIEREN - „in den Pass hineinlaufen, bevor er ausgeführt wird.“
Wer kennt es nicht, das unter dem Namen „Asch Experiment“ bekannt gewordene Konformitätsexperiment nach Salomon Asch von 1951. Hierzu eine kleine Anekdote, die als Beispiel für einen Teil des Unternehmensalltags von heute gilt. In einer Seitenstraße eines Dorfes gab es einen gewitzten Mann, welcher seine Mitbewohner in der Straße an der Nase herumführen wollte, ohne selbst je von dem Experiment gehört zu haben. An einem bestimmten Tag, stellte er wohlwissend, dass es nicht der Abholtag für Recyclingmüll war, grinsend die gelbe Tonne demonstrativ in den frühen Nachmittagsstunden auf die Straße und schloss wieder sein Hoftor. Da er am oberen Ende der Straße wohnte, war die gelbe Tonne wie ein Leuchtturm für alle Bewohner des Straßenzuges gut sichtbar. Mit der beginnenden Feierabendzeit und der Rückkehr der Mitbewohner der Straße fingen wahrscheinlich die Fragen und Kontrolle der Leerungstermine der Entsorgungsfirma an. Trotzdem gesellten sich nach und nach zu der bewusst falsch terminierten Tonne weitere gelbe Tonnen hinzu, um am Ende gegen 19:00 Uhr fast vollständig den Straßenzug zu zieren. Was sich meiner Kenntnis entzieht, ist die Frage, ob es untereinander auch Kommunikation gegeben hat und wie hoch der prozentuale Anteil in Wirklichkeit war, jedoch lt. seinen Aussagen fast vollständig. Um 19:00 Uhr öffnete sich wieder das Hoftor, der gewitzte Mann trat heraus und schaute den Straßenzug hinunter, schüttelte den Kopf, nahm seine Tonne und stellte sie wieder in den Hof und ließ seine Mitbewohner mit ihren Fragen zurück. Grundsätzliches vorab - (was beim Lesen im Hinterkopf präsent sein sollte)
Sehr oft wird angenommen, dass der viel zitierte Kampf „David gegen Goliath“ ein Kampf klein gegen groß wäre. Doch das stimmt nur zum Teil!
Ich nehme Sie nachfolgend mit, in diese biblische Geschichte, die schon sooft als Metapher für so vieles herhalten musste und möchte Ihnen zeigen, dass mehr dahinter steht, als klein gegen groß oder schnell gegen langsam. Denn hierbei es handelt sich zum einen um einen Bruch mit einer bestimmten Erwartungshaltung und weist systematischen Charakter auf, welcher heute wiederum oft im Zusammenhang mit dem in der Digitalisierung verwendeten Begriff: Disruption gebracht wird. |
Autor.ConSuccor Niels Freigang. Kategorien.
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