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Wer kennt es nicht, das unter dem Namen „Asch Experiment“ bekannt gewordene Konformitätsexperiment nach Salomon Asch von 1951. Hierzu eine kleine Anekdote, die als Beispiel für einen Teil des Unternehmensalltags von heute gilt. In einer Seitenstraße eines Dorfes gab es einen gewitzten Mann, welcher seine Mitbewohner in der Straße an der Nase herumführen wollte, ohne selbst je von dem Experiment gehört zu haben. An einem bestimmten Tag, stellte er wohlwissend, dass es nicht der Abholtag für Recyclingmüll war, grinsend die gelbe Tonne demonstrativ in den frühen Nachmittagsstunden auf die Straße und schloss wieder sein Hoftor. Da er am oberen Ende der Straße wohnte, war die gelbe Tonne wie ein Leuchtturm für alle Bewohner des Straßenzuges gut sichtbar. Mit der beginnenden Feierabendzeit und der Rückkehr der Mitbewohner der Straße fingen wahrscheinlich die Fragen und Kontrolle der Leerungstermine der Entsorgungsfirma an. Trotzdem gesellten sich nach und nach zu der bewusst falsch terminierten Tonne weitere gelbe Tonnen hinzu, um am Ende gegen 19:00 Uhr fast vollständig den Straßenzug zu zieren. Was sich meiner Kenntnis entzieht, ist die Frage, ob es untereinander auch Kommunikation gegeben hat und wie hoch der prozentuale Anteil in Wirklichkeit war, jedoch lt. seinen Aussagen fast vollständig. Um 19:00 Uhr öffnete sich wieder das Hoftor, der gewitzte Mann trat heraus und schaute den Straßenzug hinunter, schüttelte den Kopf, nahm seine Tonne und stellte sie wieder in den Hof und ließ seine Mitbewohner mit ihren Fragen zurück.
In dem unten aufgeführten Link, kann sich jeder die Typisierung der Testpersonen vor Augen führen, die am Ende 76% ausmachen, die sich dem Konformitätsdruck gebeugt haben, aus welchen Grund auch immer. Die kritische Masse von rund einem Viertel scheint der Teil zu sein, bei welchen man lernen muss, zu zuhören, auch wenn es in den ersten Sequenzen unbequem erscheint. Es liegt am Feingefühl der Führungskräfte, diese produktiv quergedachten Aussagen von denen der 76% konformen herauszufiltern, selbst wenn diese zum Zeitpunkt gerade nicht umsetzbar erscheinen. Doch Führungskräfte haben nicht nur das Big Picture für ihr Business, sondern auch die Daten dazu und sind somit in die Lage versetzt - verstehend zu hören! Insbesondere in der heutigen Zeit, in welcher die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, politisch wie energetisch, einige Businessmodelle gesamter Branchensegmente mit ihren fein verzweigten Symbiosen komplett in Frage stellt, erscheint mir dieser Fakt von essenzieller Bedeutung zu sein. Linear angepasste Leerdenker müssen den ergebnisoffenen Querdenkern weichen, wenn Unternehmen dem transformativen Sturm, der gerade beginnt sich aufzubauen, widerstehen wollen. Das kann, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, für einige Unternehmen eine völlig neue Erfahrung sein, ein völlig neuer Bestandteil ihrer Firmenkultur, aber im System denken blockiert in doppelter Hinsicht, denn divergentes Denken führt entweder dazu, die Richtigkeit seiner Strategie (Stichwort: Atack yourself) oder es hilft eben auch bei dem beschriebenen Kontext. Eigentlich ist diese Forderung eine, die zu jeder Zeit seine Gültigkeit haben sollte, wurde sie doch durch die vergangenen Wachstumsjahre einfach ausgeblendet, da es scheinbar auch ohne die Unbequemlichkeiten des konstruktiven Querdenkens ging. Es ist für jedes Unternehmen überlebensnotwendig, divergentes Denken zu fördern, bei dem die Ausgangssituation und Rahmenbedingungen einer Herausforderung nicht als unveränderbar hingenommen wird, sondern es erlaubt ist, ja gefordert ist, die Kausalkette bis zum Ende denken zu dürfen, ob gelegen oder ungelegen. Das bedeutet wiederum, dass in solchen Gedankenprozessen und Diskursen eine Radikalität inne wohnt, denn nach der Wortdefinitionen von Radikal von „radix“ kommend trägt zwei Bedeutungen in sich, die sich u.U. auch gegenseitig bedingen. Worauf es mir ankommt ist die Bedeutung „bis zur Wurzel gehend“ oder „vom Grund her“ oder „vollständig“ zu denken und Herausforderungen anzugehen und dass dieses dann den zweiten Bedeutungsschwerpunkt der „Härte“ eventuell mit erfüllt, schließt sich nicht aus, wenn ein Unternehmen neue Wege geht / gehen muss. Querdenker denken neue Wege und Lösungen aber Querköpfe versperren sie, heißt es sinngemäß in einem Sprichwort…. ….und so die Herausforderung betrachtet, eröffnen sich neue Wege, die ggf. bis dato über ungeahnte neue Kooperationen außerhalb des bekannten Branchensegmentes zu finden sind. Man muss die strategischen Verknüpfungen nur erkennen wollen, die in einer völlig neuen Konstellation sich ergeben können. Natürlich geht das nicht überall und mit jedem , aber die Perspektiven können sich vor dem Hintergrund des derzeitigen politischen Rahmens nur öffnen, wenn die innere Bereitschaft ohne vorherigen Restriktionen zu Denken existiert. Ich wünsche jedem, der vor einer solchen Herausforderung steht, gutes Gelingen und eben die Offenheit, sehen zu wollen. Gute Startmöglichkeiten bieten u.a. eine Commercial Due Dilligence, um eine Standortbestimmung durchzuführen. Ich arbeite gerade selbst an einem solchen Projekt und es ist einfach phänomenal, welche strategischen Möglichkeiten sich da in Summe in einer solchen Allianz auf tun. In Zeiten des wirtschaftlichen Wachstums hätte sich niemand auf ein solches Gedankenexperiment eingelassen, man war ja in seinem Branchensegment voll auf beschäftigt, aber jetzt in Zeiten, wo die politischen Rahmenbedingungen auf eine lange Durststrecke hindeuten und der Schatten des Degrowth immer deutlichere Konturen annimmt, sollte die Restriktion einer neuen strategischen Offenheit weichen. Zusätzlich kommt mit der demographischen Krise aufgrund der politischen Untätigkeit der vergangenen Jahrzehnte, ein weiteres negatives Momentum hinzu. FAZIT Also gehen sie out of the box, brechen Sie aus, aus den geheimen Schubladen, die unser Denken bisher dominiert haben, suchen Sie die Erweiterung Ihrer Vorstellungswelt und provozieren Sie (zunächst gedanklich) den bewussten Bruch mit den bisherigen „Normalitäten“, meint also, besuchen sie nicht nur die Messen und Veranstaltungen oder die Gesprächsrunden, die sie in der Vergangenheit besucht haben, denken Sie das Unvorstellbare, entwickeln Sie ein "Scouting for Alliance" für Ihr Unternehmen, denn die einzigartige Mittelstandsstruktur in Deutschland muss erhalten bleiben. Addendum Typisierung der Testpersonen In der Gruppe der sich anpassenden Personen, der so genannten Konformisten, können drei verschiedene Anpassungstypen unterschieden werden:
Hier der Link zu kompletten Artikel: Konformitätsexperiment nach Asch (1951) Weitere Fragen? .... gerne
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Autor.ConSuccor Niels Freigang. Kategorien.
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