Ein neues narrativ

Die Technik im Allgemeinen ist bei nachhaltigen Lösungen aber nur ein Aspekt: Die Digitalisierung muss sich im ersten Schritt nahtlos in das eigene Geschäftsmodell einpassen, sie weiter entwickeln, um in der Folge auch hybride Dienstleistungskonzepte entstehen zu lassen. Dabei sollte eine Strategie zugrunde liegen, die auch Mitarbeiter und Prozesse einer Organisation mit einbindet. Das heißt auch, die eigenen Mitarbeiter müssen die entsprechenden Fähigkeiten haben, um mit den neuen Technologien effizient arbeiten und in den digitalen Konzepten kundenorientiert denken zu können. Es reicht nicht, nur die Technologie zu „bedienen“. Unternehmen müssen zudem den Kunden ins Zentrum ihrer Strategie stellen und ihm mit digitalen Services zusätzlich zu ihren Produkten einen echten Mehrwert bieten. Am Anfang einer solchen Transformation steht ein neuer Blickwinkel, ein verändertes Mindset, ohne diesen kein echter und nachhaltiger Systemwechsel möglich ist. Unternehmenslenker müssen hierzu ein neues Narrativ für ihre Organisation formulieren. Solche Veränderungen entwickeln sich nicht über Nacht, sie sind ein Prozess und es bedarf hierzu Mut, sich von der Masse absetzen zu wollen. Die Hidden Champions in Deutschland zeigen jedoch, dass es nicht nur funktioniert, sondern zudem auch extrem wirtschaftlich ist, wenn sich ein Unternehmen aufmacht, im Falschen das Richtige zu tun. 

Hierbei gilt es zu beachten, dass es sich um eine Transformation und nicht um eine Revolution handelt, was für Unternehmen dann bedeutet:
Jetzt das EINE sein und dabei das ANDERE werden!
Der Corona Shutdown hat in diesem Jahr ein katalytisches Schlaglicht auf die bestehenden Grundprobleme geworfen. Sie - die Krise - wirkt hierbei aufklärerisch, indem sie offenbart, was vorher bereits kaputt war, wird nachher noch „kaputter“ sein! Die systemische Siloperspektive, egal in welcher Branche (Land- oder Fördertechnik) hat seine Grenze - ihren tipping point - erreicht. Somit haben alle Unternehmen dasselbe Problem: sie müssen sich verändern. Ein weiter so, nach der Wiederbelebung der Wirtschaft, ist hierbei eine Entkopplung von der Wirklichkeit und der Versuch der Besitzstandswahrung „bewährter“ Vorgehensweisen provoziert den Verlust des Ganzen, wenn sich das Umfeld verändert, aber man selber nicht. 
Führen heißt somit: ein neues Narrativ in einem kollektiven Prozess (Mitarbeiter u. Kunden) zu entwickeln, um im Anschluss den formulierten Gestaltungsrahmen in Zahlen zu überführen. Business as usual ist mithin eine Illusion, denn das Betriebssystem der Ökonomie hat sich bereits geändert. Für Unternehmen wird es künftig wichtig sein, eine Balance zwischen Effizienz und Resilienz zu finden und die TCO (Total Cost of Ownership) wird einen neuen Stellenwert erhalten. Diese kurzen Ansätze konsequent zu Ende gedacht, haben weitreichende Folgen für die Art und Weise der Generierung eines positiven Unternehmensergebnisses in der nahen Zukunft. 
Dabei wirkt das Quartalsdenken als ein natürlicher Feind der notwendigen Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund ist eben ein neues Narrativ so essentiell!
Der BlackRock Gründer und Aufsichtsratsvorsitzende Larry Fink gab kürzlich eine neue Richtung vor: „Klimarisiken sind Investitionsrisiken!“ Nun ist der Vermögensverwalter nicht an den KMU meiner Klientel beteiligt, aber er gibt das Big Picture vor, dem sich die KMU im „Kleinen“ bei ihrem wirtschaften dann auch nicht entziehen können.
Darüber hinaus ist die Politik dabei, eine Hinzurechnung aller peripheren Kosten eines Produktionsprozesses nach dem Verursacherprinzip zu determinieren und sie dann in ihre förderfähige Gesetzgebung zu inkludieren. 

#Landtechnik:
Insbesondere der Green Deal der EU verdeutlicht den Weg der Veränderung für den Bereich Landtechnik. Dabei sind die Ziele der "Farm-to-fork-Strategie" sehr ambitioniert: Jeweils die Hälfte weniger Pflanzenschutz auf dem Acker und  in der Tiermast Antibiotika, 20 Prozent weniger Dünger, deutlich mehr Öko-Anbaufläche - und all das innerhalb von zehn Jahren. Die Veränderungen für die Landwirte werden immens sein, respektive die der Landtechnik (-hersteller, -händler, -dienstleister). Auf dem Weg zu einer regenerativen Landwirtschaft, muss vieles völlig neu justiert und insbesondere die Organisation der Landtechnik neu fokussiert werden (Geschäftsmodell, Struktur, Portfolio, Ertragsquellen, Mitarbeiter etc.).
Sollte die Umsetzung in den einzelnen Ländern greifen, haben wir es folglich mit einem kompletten Systemwechsel zu tun, zu dem es - zumindest jetzt -  noch keine Blaupause gibt. Bei solchen Aussichten drängt die Frage - WANN, WENN NICHT JETZT - auf einen neuen Höhepunkt zu.
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#Fördertechnik:
Ebenso gut ist die Rasanz der Veränderung in der Logistik zu beobachten. Einstige Hersteller von Gabelstaplern entwickeln sich zu Treibern einer Industrie 4.0 Lösung für Produktion und Logistik. Das bedeutet, die bisherigen „Übergabepunkte“ der Produkte der bisherigen Fördertechnik Kunden lösen sich auf und man „infiltriert“ mit seinem digitalen Logistikprozess die Produktion und übernimmt nicht wie bisher das Produkt an der Rampe (Center Connected Industry). 
Auch hier sind Händler gefordert neue Fähigkeiten aufzubauen, wenn sie bei solchen Veränderungen Schritt halten wollen.

FAZIT:
Die gemeinschaftliche Erarbeitung eines neuen Narratives für das wirtschaftliche Wirken der Zukunft sollte JETZT auf jeder Agenda ganz oben stehen, wenn noch nicht geschehen, denn Systeme kann man nicht ändern, wenn sich zuvor nicht das Mindset verändert hat. Hierzu bedarf es eine neue Richtung, insbesondere weil eine Reihe von Abschnitten auf diesem Weg nicht mit der gewohnten deutschen Ingenieurskunst detailgetreu „geplant“ werden kann.
​Summa Summarum wird die Öffnung zur Veränderung ein wesentlicher Baustein sein, der am Ende einen Unterschied zwischen Gewinnern und Verlierern ausmacht.

Ein Ansatzpunkt einer kontinuierlichen Begleitung:  Der Strategische Beirat:

Link Strategischer Beirat

STICHWORTE:

#Shutdown #Narrativ #Digitalisierung #Geschäftsmodell #KMU #Mittelstand #Landtechnik #Fördertechnik #Intralogistik #Krisenmanagement #Servicekultur #Führung #Führungskompetenz #Change_Management #Unternehmenskultur #Veränderung #Total_Cost_of_Ownership #Transformation #Mindset  #Kommunikation #Dienstleitung #Systemwechsel